Bridget Jones – Vernünftig

Foto © Universal Pictures

Es ist erst ein paar Wochen her, dass Bridget Jones (Renée Zellweger) in niedlichen Unterhosen dem gutaussehenden Mark Darcy (Colin Firth) in die Arme sprang. Und es sieht so aus, als hätte die sympathische, mollige Heldin den Mann ihrer Träume bekommen. Nur, wenn das so wäre, hätten wir Folge zwei noch nicht gesehen. Bridget muss sich nicht nur mit der dünnen Dame herumschlagen, die sich um ihren Prinzen dreht, sondern auch mit Daniel Cleaver (Hugh Grant), denn gemeinsam reisen sie nach Thailand, um eine Reportage zu machen.

Bridget Jones's Diary war eine unterhaltsame Komödie, die zeigte, dass vor allem englische Filmemacher an ihrer Produktion beteiligt waren. Die Fortsetzung ist zwar ebenfalls unterhaltsam, orientiert sich aber für meinen Geschmack zu sehr am Stil amerikanischer Produktionen. Dadurch verliert sie etwas von ihrem Charme und Einzigartigkeit. Bridget Jones: S Sense in Ends ist zweifelsohne ein überdurchschnittlicher Film, aber im Hinblick auf den ersten Teil, verliert er. Während die Hauptfigur in Diary eine glaubhaft unbeholfene Frau war, die alltägliche Probleme löste (das heißt, wenn man ihre blaue Fadensuppe in Betracht ziehen kann), wird sie in der Fortsetzung zu einem klassischen komödiantischen "Bauch". Während einige von Bridgets Eskapaden stilistisch an die vom Publikum so geliebten Eskapaden in dem Originaltitel erinnern mögen, drängt das Drehbuch die Hauptfigur eindeutig gewaltsam in Situationen, in denen sie zu einem Tollpatsch jenseits von Tollpatsch wird. Darüber hinaus gibt es auch viele Anspielungen auf Gags aus Bridget Jones's Diary. Einige werden einem ein nostalgisches Lächeln auf die Lippen zaubern, bei anderen wird man sagen: "Das gab's doch schon mal."

Erfreulicherweise ist die Hauptbesetzung wieder dabei, was dem Film offensichtlich zugute kommt. Das zentrale Trio aus Zellweger, Firth und Grant ist die Hauptattraktion des gesamten Films und keiner der Genannten leistet sich einen Ausrutscher und zeigt sein komödiantisches Potenzial. Die hohe Qualität (wie in dem ersten Teil) wird durch den Soundtrack aufrechterhalten, der die übliche Portion Qualitäts-Pop und R'n'B von sowohl bekannten als auch weniger bekannten (aber talentierten) Musikern bietet.

Ich schäme mich ein wenig für Bridget Jones: Mit Sinn am Ende. Dies ist eine urkomische Komödie, die es mit den meisten Titeln ihres Genres locker aufnehmen kann. Aber sie geht aus der Schlacht mit dem ersten Teil als klarer Verlierer hervor. Ihm fehlt das Wesentliche von dem, was Bridget Jones's Diary ausmachte - witzige, aber glaubwürdige Gags, eine unbeholfene, aber sympathische Heldin. Bridget Jones: Mit Sinn in Pferden bietet in der Tat witzige, aber übertriebene Gags und eine sympathische Heldin, die so unbeholfen ist, dass es schon zu viel ist. Die Geschichte selbst ist nicht schlecht. Einige Momente entsprechen nicht den tatsächlichen Ereignissen, aber andere scheinen nicht dazuzugehören. Es sind nicht viele, aber es sind genug, um die Individualität des ganzen Films zu beeinträchtigen und ihn in das Fahrwasser von Standardkomödien zu drängen.

Ich möchte nicht so klingen, als hätte ich keinen Spaß mit Bridget Jones: Mit Grund am Ende gehabt. Das hatte ich, aber nicht so gut wie die erste Folge. Was mich enttäuscht hat, war, dass weniger von dem beibehalten wurde, was am Originaltitel so unterhaltsam war. Das an sich ist die größte Schwachstelle des Projekts. Es ist schade, dass sich die Macher zu Experimenten entschlossen haben und nicht bei dem ursprünglichen Stil geblieben sind. Wir können ihnen also für ihren Mut Punkte geben, aber gleichzeitig Abzüge für die Qualität des Films machen. Wenn ich übertreiben würde, könnte ich sagen, dass Bridget Jones: With sense in ends eine Parodie der ersten Episode ist.

Warum sollte man den Film sehen?

  • Weil er oft wirklich lustig ist.
  • Weil er eine sympathische Besetzung hat.
  • Weil man die erste Folge gemocht haben muss.

Was muss man nicht mögen?

  • Die Tatsache, dass sie nicht an die erste Folge herankommt.
  • Die Tatsache, dass sie zu nah an der Standardkomödie ist.
  • Die Tatsache, dass Bridget nicht mehr sympathisch unbeholfen ist, sondern einfach nur unbeholfen.
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